Als ich an einem Morgen zum Joggen ging…
wollten meine Beine schon nach ganz kurzer Zeit nicht mehr so richtig…
es stellte sich diesmal nicht der leichte freudige Gang ein –
mit dem ich sonst die Strecke an der Amper entlanglaufe.
Immer wieder machte ich einen Anlauf,
um mir nach kurzer Zeit klar zu werden,
dass es heute wohl nicht geht…
Anfangs war ich irritiert,
dann etwas verärgert,
dann überlegte ich mir,
ob es wohl „einen Sinn“ haben könnte!
??
Mein Blick fiel auf eine Schnecke,
die langsam –
ganz langsam
über den Weg kroch!
Aha,
das ist es also!
Ich beobachtete eine längere Zeit diese Schnecke –
noch nie zuvor hatte ich eine Schnecke mit solcher Hingabe,
solchem Interesse betrachtet wie an diesem Morgen!
Eine Schnecke war bisher das lästige Wesen,
das mir in meinem Garten die Pflanzen zerfrisst —
ein Ärgernis schlechthin!
Heute war das anders.
Mir war, als lächelte die Schnecke –
wie sie immer noch langsam –
ganz langsam über den Weg kroch –
mich an!
Ich gehe weiter und sehe weitere Schnecken auf dem Weg
große, kleine,
dicke, dünne
mit Häuschen und ohne…
gut,
„Danke“ denke ich
dann ist heute mein Schneckentempotag!
Im Weitergehen beobachte ich all die Tropfen an den Zweigen –
das im Fluss sich spiegelnde Morgenrot,
und immer wieder Schnecken!
Danke ihr Schnecken.
Beim Rückblick am Abend stelle ich fest, dass ich alles erreicht habe,
was ich mir für diesen Tag vorgenommen habe –
auch im Schneckentempo komme ich
ans Ziel!
reginebausinger